SWR
Am 15.3.21 drehte ein Team des SWR`s Szenen für einen Beitrag, an deren Entstehung das Schmerzzentrum Diez beteiligt war. Hintergrund waren Mißsstände, die im zunehmend kommerzialisierten Medizinbetrieb aufgefallen waren. Insbesondere aber einzelne Patientenschicksale die uns sehr berührt haben, und wo Ratlosigkeit, Kopfschütteln und Ärger verblieb.
Am 14.7.21 um 20:15 wir der Beitrag im SWR unter dem Titel :
Operiert und abkassiert – Wenn Ärzte Rendite bringen sollen
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Operiert und abkassiert – Wenn Ärzte Rendite bringen sollen
Operiert und abkassiert – Wenn Ärzte Rendite bringen sollen
Immer mehr Mediziner*innen beklagen: In Deutschland verdienen Krankenhäuser oft mehr Geld, wenn sie Patientinnen und Patienten schlechter behandeln. Wenn Ärztinnen und Ärzte sich Zeit für ihre Patientinnen und Patienten nehmen, macht die Klinik Verluste. Den Umsatz brächten aufwändige Operationen und moderne Apparatemedizin – selbst dann, wenn die Patientinnen und Patienten darunter leiden. Patientinnen und Patienten in ganz Deutschland bekommen es zu spüren. Die Zuschauer*innen treffen eine Frau, die an der Halswirbelsäule operiert wurde, obwohl es gar nicht hätte sein müssen. Zu allem Überfluss ging die Operation schief und sie leidet bis heute unter Lähmungen. Die Zuschauer*innen begegnen Menschen, denen Zehen und Fußglieder amputiert werden sollten, obwohl man sie hätte retten können. Angehörige älterer Menschen berichten erschüttert, wie ihre Verwandten in verschiedenen Krankenhäusern mit immer neuen Eingriffen buchstäblich zu Tode operiert wurden. Gutachter*innen bescheinigen, dass bei all diesen Operationen niemals eine Chance auf Heilung bestand. Sie vermuten, es sei ums Geld gegangen. „betrifft“ geht auf Spurensuche in der deutschen Kliniklandschaft. Immer mehr Ärztinnen und Ärzte kritisieren das Bezahlsystem der Krankenhäuser über die sogenannten „Fallpauschalen“. Offen wie selten sprechen Ärztinnen und Ärzte über ein Gesundheitssystem in Schieflage. Sie sollen immer mehr Patientinnen und Patienten in immer kürzerer Zeit behandeln. Und das möglichst mit aufwändigen Eingriffen, die der Klinik Erlöse bringen. Chefärztinnen und Chefärzte würden gedrängt, die Umsatzzahlen für das Krankenhaus zu erhöhen. Die Zuschauer*innen treffen eine junge Ärztin, die die Zustände in ihrem Krankenhaus nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren konnte und ausgestiegen ist. Die SWR Autor*innen begleiten junge Berliner Klinikärzte und -ärztinnen, die mit Mut und Einsatz gegen das System aufbegehren. Dabei sehen die Zuschauer*innen, wie schwer es für Ärztinnen und Ärzte ist, diese Missstände zu benennen, ohne als Nestbeschmutzer*innen dazustehen. Doch inzwischen ist der Leidensdruck so groß, dass sie an die Öffentlichkeit gehen. „betrifft“ beleuchtet, wie berechtigt ihre Wut ist und an welchen Stellen Patientinnen und Patienten unter dem System leiden. Politiker*innen werden damit konfrontiert. Mutige Reformer*innen zeigen, wie das Krankenhaus der Zukunft funktionieren müsste, damit Ärztinnen und Ärzte besser arbeiten und die Patientinnen und Patienten bestmöglich versorgen können. (Text: SWR)