Long Covid
Bereits seit Jahren treffen wir an unserem Zentrum auf Patienten, die unter chronischer Erschöpfung und Schmerzen leiden, bei denen sich aber keine der gängigen Erklärungen findet. Zumeist sind es Frauen ohne psychosoziale Auffälligkeiten die gut sozial integriert sind, aber nach körperlichen oder geistiger Belastung ungewöhnlich stark und lange erschöpft sind. Zumeist erfahren die Betroffenen Abweisung, Unverständnis oder Ratlosigkeit.
Ein möglicher Zusammenhang mit Infektionen erscheint naheliegend und bekommt momentan unter der Corona Epidemie eine neue Dimension: das Long-Covid-Syndrom. Diese ist ein Synonym für Myalgische Enzephalomyelitis/Chronische Fatigue Syndrom (ME/CFS) welche nach einem Infekt zu schwerer Erschöpfung führt. Charakteristisch für ME/CFS ist die manchmal erst am Folgetag nach einer Anstrengung auftretende Verschlechterung, die auch postexertionelle Fatigue oder Malaise genannt wird.
Meistens verläuft eine virale Infektion glimpflich, halten Symptome wie ein anhaltendes Infektionsgefühl, Konzentrations- und Schlafstörungen, Muskel- oder Kopfschmerzen über Wochen oder Monate an, so spricht an auch vom postviralen Fatigue Syndrom.
An unserem Zentrum beschäftigen wir uns seit Jahren mit den Auswirkungen auf das Gehirn und die Psyche, weniger um Folgesymptome anderer Organe wie Herz oder Lungen.
Momentan gibt es viele gute Forschungsansätze, da aber ein Erklärungsmechanismus und Biomarker fehlen, und die Unterscheidung von psychosomatischen Erkrankungen oder der Fibromyalgie schwierig ist, gibt es noch keine klaren Therapieansätze. Als Schmerzzentrum mit der Dreifachqualifikation von Anästhesie, Schmerztherapie und Neurochirurgie sind wir seit Jahren auf die Differenzierung von organischen und psychosozialen Ursachen für Schmerzerkrankungen spezialisiert.
Therapie
Gemeinsam mit einem Virologen, der den Beratergremium der WHO bezüglich der Corona Mutationen angehört, haben wir die Mechanismen der Entstehung von neurologischen Symptomen bei Long Covid erörtert und eine Infusionstherapie zusammengestellt. Die momentanen Ergebnisse sind ermutigend, die Datenlage dazu aber sehr dünn. Es handelt sich nicht um eine evidenzbasierte Therapie und wird nicht nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. Allerdings gibt es momentan keine evidenzbasierte Therapie, und wir haben eine wissenschaftlich fundierte Erklärung für die Infusionstherapie. Dabei handelt es sich um entzündungshemmenden Medikamenten und Radikalenfängern (7,5g ! Vitamin C iv) sowie einer Mixtur von Vitaminen.
Zusammensetzung
Vitamin C (Ascorbinsäure-Hochdosistherapie)
Vitamin B1 (Thiamin)
Vitamin B6 (Pyridoxin)
Vitamin B12 (Cyanocobalamin)
Folsäure
Dexpanthenol
Mg ++ (Magnesium DL-hydrogenaspartat)
K + (Kalium DL-hydrogenaspartat)
Na + (Natriumchlorid)
Zn ++ (Zink DL-aspartat)
Cu ++ (Kupfer(II) DL-hydrogenaspartat)
Mn ++ (Mangan(II) DL-hydrogenaspartat)
Kosten
76,37€/ Infusion. Zumeist sind 2-4 Infusionen erforderlich.
Wissen
Das Wissen um neurologische Symptome Infektionen ist alt. Im Jahre 1948 wurden in Akureyri, der zweitgrößten Stadt in Island, endemische neurologische Symptome beobachtet für die später Enteroviren als Ursache gefunden wurden. Mittlerweile sind Bakterien, Hepatitis , Herpes und EB Viren als häufige Verursacher identifiziert.
In diesem Jahr wurde das Ebstein Barr Virus als Miteerursacher von MS beschrieben.
Die Symptome sind komplex und es gibt mehrere Synonyme für diese Form der neuroimmunologischen Erkrankung: Myalgische Enzephalomyelitis/ Chronische Fatigue-Syndrom, oder gern als ME/CF Syndrom bezeichnet. Die Überlappungen mit der Fibromyalgie sind augenfällig.
In Deutschland hat sich die CF Ambulanz an der Charite um die Erforschung und Therapie einen Namen gemacht. Hier finden Sie viele nützliche Informationen.
Weitere Infos: