Rückenschmerzen
10 goldene Regeln für den Rücken
Die nächste Sitzposition ist die Beste!
Falsches Sitzen gibt es nicht!
Verkäuferinnen sagen, sie kämen vom vielen Stehen,
Computerleute sagen, sie kämen vom vielen Sitzen,
und Postboten sagen, sie kämen vom vielen Laufen.
Vielleicht liegt es mehr daran, wie oder wieviel wir davon machen.
Der Mensch ist geschaffen für unbeschwerte Ausdauerbelastung und Bewegung. Er ist nicht gemacht für langes Sitzen mit gradem Rücken oder für langjährigen Leistungssport.
Das Sitzen mit gradem Rücken gut sei ist falsch. Wichtiger ist, dass Sie ständig die Sitzposition ändern: rumlümmeln, grade Sitzen, aufstehen, schräg Sitzen, runder Rücken, Arme hinter den Kopf, anlehnen, räckeln, Strecken....
Wer sich nicht bewegt oder zu viel schont hat Schmerzen.
Genauso wichtig wie die Bewegung sind die Entspannungsphasen dazwischen.
Manchmal richtig die Angst vor Schmerzen mehr Schaden an als der Schmerz an sich.
Menschen, deren Leben von Angst vor einer falschen Bewegung beherrscht wird, entwickeln zwangsläufig Schmerzen. Genauso wichtig wie die Bewegung sind die Entspannungsphasen dazwischen. Ist der Körper in einer ständigen Hab-Acht-Stellung mit angespannten Muskeln werden die irgendwann weh tun.
Die Bandscheiben haben keine eigene Blutversorgung und werden mit Nährstoffen durch Bewegung versorgt. Wie ein Schwamm der ausgepresst wird und sich wieder vollsaugt.
Wenn bestimmte Bewegungen zu Beschwerden führen, so versuchen Sie es anders. Variieren Sie Ihre erlernten Bewegungsmuster. Das macht Spaß, hält auch das Gehirn fit und tut gut. Ein gutes Beispiel dafür sind die Methoden von Herrn Feldenkrais.
Eine Bandscheibe ist ein mechanisches Bauteil, wie z.B. ein Bolzen. Wenn Sie den stauchen, nach vorn verbiegen und gleichzeitig verdrehen wird er das nicht lange mitmachen. Auch einer Bandscheibe wird es nicht gut tun wenn Sie vornübergebeugt aus einer Drehbewegung heraus einen Sprudelkasten anheben oder aus dem Auto wuchten.
Aber das ist auch schon die einzige Bewegung die Sie nicht zu oft machen sollten.
Wenn es dann trotzdem mal weh tut weil Sie sich verdreht haben so weiß man, dass die Schmerzen erfahrungsgemäß nicht lange anhalten und gut behandelt werden können.
Sie sind dem Schmerz nicht hilflos ausgeliefert und können ganz entscheidend zur Besserung beitragen. Wichtig für den Umgang mit Rückenschmerzen ist die Überzeugung, dass Sie es selbst beeinflussen können.
Der Job der Ärzte ist es, die Rückenschmerzen einzuordnen und zu behandeln. Es ist aber bekannt, dass passive Maßnahmen wie Massagen nicht zum Ziel führen.
Manchmal sind die Zusammenhänge nicht direkt ersichtlich, aber man weiß dass Zufriedenheit und Freundschaften vor Rückenschmerzen schützt.
Aus dem Sporttraining weiß man, dass die Erholungsphasen genauso wichtig sind wie das Training. Gönnen Sie sich einen gemütlicher Spaziergang, ein warmes Bad, einen Besuch der Therme oder eine Runde Nordic Walking.
Was glauben Sie?
Sind es die körperlichen oder die psychosoziale Faktoren die vorrangig für die Entwicklung von chronischen Rückenschmerzen sind?
Weltweit besteht klare Einigkeit darüber, dass für die Entstehung von chronischen Rückenschmerzen die psychosoziale Faktoren wichtiger sind als die physischen Faktoren.
Die Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz hat den größten Vorhersagewert. Mobbing ist Ausgrenzung, beides tun weh.
Weitere typische Faktoren für eine Chronifizierung von Rückenschmerzen:
- Einsamkeit
- Überzeugung, dass ich dem Schmerz hilflos ausgeliefert bin
- Überbewertung passiver Therapien wie Massagen
- Überzeugung, dass die Schmerzen etwas ganz Schlimmes sind
- Indianer, die keinen Schmerz kennen
Schutz vor Rückenschmerzen:
- ausrechend Entscheidungs-und Gestaltungsspielraum auf dem Arbeitsplatz
- gutes Betriebsklima
- Anerkennung Ihrer Arbeit
- gute Arbeitsorganisation
- ausreichende Erholungspausen
Ein guter Chef weiß das!
Die Kernbotschaft lautet: einfach mal ausprobieren.
Es gibt wenig was Sie falsch machen können. Manche Menschen verlieren im Bemühen um die immerzu richtige Bewegung die Lebensleichtigkeit. Und haben dann dadurch mehr Probleme als es die Summe aller "falschen" Bewegungen im Laufe des Lebens je anrichten kann.
Was definitiv nicht gut ist:
- langes Verharren in einer Körperhaltung
- mit ausgestreckten Beinen aus einer Drehung heraus einen Sprudelkasten anheben
Eine Bandscheibe ist ein mechanisches Bauteil, wie z.B. ein Bolzen. Wenn Sie den stauchen, nach vorn verbiegen und gleichzeitig verdrehen wird er das nicht lange mitmachen. Auch einer Bandscheibe wird es nicht gut tun wenn Sie vornübergebeugt aus einer Drehbewegung heraus einen Sprudelkasten anheben oder aus dem Auto wuchten.
Aber das ist auch schon die einzige Bewegung die Sie nicht zu oft machen sollten.
Der menschliche Körper ist optimiert für Ausdauerbelastungen. Nutzen Sie das Wissen der Evolutonsbiologie.
Asphaltierte Straßen sind ein ganz neuer Aspekt desmenschlichen Lebens, darum wirkt auch das Barfußlaufen auf unebenem Grund vorbeugend.
Warum nicht einmal auf einem Bein stehend die Zähne putzen, oder einbeinig auf einem kleinen Trampolin stehen.
Ein weiterer Aspekt ist die Bewegung in allen Achsen: die Wirbelsäule kann und soll in allen Ebenen bewegt werden. Nicht ruckartig, aber oft.
Selbst Profifußballer wie Lucas Podolski, Arne Friedrich oder Arje Robben sind nicht vor Rückenproblemen gefeit.
Mit werbeträchtigen Aussagen wird gerne ein Zusammenhang zwischen starkem Rücken und Schmerzfreiheit suggeriert.
Dabei ist eine gute Rückenmuskulatur nur einer von vielen Faktoren die bei der Therapie von Rückenschmerzen eine Rolle spielen.
Die großen Körpermuskeln sind dafür gemacht, uns zu bewegen. Sie sind definitiv nicht dafür ausgelegt unser Körpergewicht zu tragen. Was passiert wenn wir das versuchen wir bei Überkopfarbeiten klar: nach einigen Minuten fallen uns "die Arme ab".
Die Natur hat andere Körperteile für das Tragen unseres Gewichtes entwickelt: die Knochen und Bänder. In Echtzeit regelt der Körper das fein ausgewogene Spiel und die Stellung aller Komponenten. Dazu bedarf es einer guten Sensorik, einem guten Rechenwerk und schnellen Stellgliedern.
Sensorik:
Der Tiefensinn besteht aus Lagesensoren und dem Hautgefühl. Damit wissen wir auch mit geschlossenen Augen wie der Untergrund beschaffen ist und wo sich grad der Fuß befindet.
Im Hirn befinden sich die Lagesensoren.
Rechenwerk:
Bereits im Rückenmark werden Signale reflexhaft in Bewegungen umgesetzt. Für die Ausbalancierung des Körpers ist insbes. das Kleinhirn zuständig.
Stellglieder:
Für die Stabilisierung des Rückens ist die Tiefenmuskulatur da. Sie halten die Wirbelsäule im Gleichgewicht und den Rücken schmerzfrei.
In der heutigen Welt laufen wir mit Schuhen auf glatten Straßen. Die Feinkoordination geht verloren. Manche Patienten können nicht einmal mehr auf einem Bein stehen.
Die Koordination und Feinabstimmung ist für einen schmerzfreien Rücken wichtiger als eine einseitig gestärkte Muskulatur.
